DBIB-Petition als erfolgreicher Baustein: Künftig müssen in Deutschland alle Herkunftsangaben auf das Etikett. Foto: KI/J. Fritsch
DBIB-Petition als erfolgreicher Baustein: Künftig müssen in Deutschland alle Herkunftsangaben auf das Etikett. Foto: KI/J. Fritsch

Bundestag beschließt „Volldeklaration“ für Honig – Petition der Berufsimker angenommen

Eine Initiative des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds trägt späte Früchte: Der Bundestag hat im Oktober dessen Petition zur „Volldeklaration“ angenommen und an die Bundesregierung weitergegeben. Die Entscheidung zur vollständigen Herkunftsangabe auf dem Honigetikett ist zwar vorher schon gefallen, doch die offizielle Annahme jetzt ist eine wichtige Bestätigung für erfolgreiche Verbandsarbeit der Berufsimker

DBIB-Petition als erfolgreicher Baustein: Künftig müssen in Deutschland alle Herkunftsangaben auf das Etikett. Foto: KI/J. Fritsch
DBIB-Petition als erfolgreicher Baustein: Künftig müssen in Deutschland alle Herkunftsangaben auf das Etikett. Foto: KI/J. Fritsch

Schon im vergangenen April wurde dem Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) der Referentenentwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Änderung der Honigrichtlinie vorgelegt und bekannt gegeben, dass der Deutsche Bundestag ab dem 14. Juni 2026 auch in Deutschland die sogenannte „Volldeklaration“ für Honig zur Pflicht macht. Damit setzt sich die Forderung der deutschen Berufsimker nach maximaler Transparenz durch: So müssen bei Mischhonigen zukünftig alle Herkunftsländer in absteigender Reihenfolge und mit dem exakten prozentualen Gewichtsanteil auf dem Etikett stehen und nicht nur die ersten vier Hauptanteile. Denn das hätte die EU-Verordnung als Flexiregel den Ländern zur Option gestellt.

Im Dezember 2025 will das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) die EU-Honigrichtlinie mit vollständiger Herkunftsangabe in deutsches Recht übernehmen.

Erfolg der Berufsimker-Petition: Über 6.000 Unterschriften zeigen Wirkung

Dieser Beschluss ist – neben vielen Gesprächen, Briefen und Diskussionen, die der DBIB geführt hat – auch das Ergebnis einer öffentlichen Petition, die von Präsidentin Annette-Seehaus Arnold im April 2024 beim Deutschen Bundestag eingebracht wurde und die vollständige Deklaration aller in Deutschland verkaufter Honige fordert.

Unterschrieben haben 6193 Unterstützer – Imker und Verbraucher. Trotz der vergleichsweisen kleinen Zahl an Unterschriften hat der Deutsche Bundestag auf ausdrückliche Empfehlung des Petitionsausschusses die Petition angenommen, beraten und am 16. Oktober 2025 an die Bundesregierung mit Empfehlung zur Berücksichtigung weitergeleitet.

In der Mitteilung des Petitionsausschusses heißt es u. a. „In dem zugeleiteten Referentenentwurf wurde — entsprechend dem Anliegen der Petentin — kein Gebrauch von der Ermächtigung zur abweichenden Ursprungslandkennzeichnung von Honigen in Honigmischungen in bestimmten Fällen gemacht.“  Und der Ausschuss unterstrich zudem, „dass eine Volldeklaration des Honigs in Deutschland sowohl dem Schutz qualitativ hochwertiger Produkte von Imkerinnen und Imkern als auch dem Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher an einer transparenten Kennzeichnung dient.“  Vor diesem Hintergrund sei das vorgebrachte Anliegen begründet und eine Umsetzung geboten.

Obwohl die EU-Honigrichtlinie den Mitgliedsstaaten also noch Spielraum gelassen hätte – insbesondere bei der Angabe von Anteilen unter 50 Prozent –, hat sich die Bundesregierung dem Anliegen der Imker angeschlossen. Über 6.000 Unterstützer der Petition verliehen dieser Forderung Nachdruck.

Signal für Fairness und Heimat

Für den DBIB ist diese Regelung ein entscheidender Schritt zur Entspannung des Marktes: Deutsche Berufsimker kämpfen seit Jahren mit billigem Importhonig, bei dem die Herkunft intransparent und die Preise unter der Wirtschaftlichkeitsgrenze liegen. Die Regelung wird als eine von vielen notwendigen Maßnahmen gesehen, um die heimische Imkerei zu stärken. Denn obwohl die deutschen Berufsimker teils auf ihrem Honig sitzen bleiben, sank gleichzeitig der Selbstversorgergrad Deutschlands mit Honig von 42 % auf 35 %.

Schluss mit Intransparenz. Die genaue Herkunftsangabe ersetzt die bisherige  schwammige EU/Nicht-EU-Formulierung. Foto: Janine Fritsch
Schluss mit Intransparenz. Die genaue Herkunftsangabe ersetzt die bisherige  schwammige EU/Nicht-EU-Formulierung. Foto: Janine Fritsch

Annette Seehaus-Arnold vom Berufsimkerbund kommentiert die Annahme der Petition mit deutlichen Worten: „Wir sind froh über die – wenn auch späte – Bestätigung. Die Behören arbeiten zwar langsam, aber es tut sich immer wieder etwas. Mit der genauen Ursprungsangabe auf dem Honigglas ist dem Käufer nun glasklar, woher der Honig kommt. Das ist die Transparenz, die wir brauchen und unsere Kunden auch wollen.“ Denn in Gesprächen zeigt sich immer wieder: Der Verbraucher will nicht getäuscht werden und er will die heimische Produktion unterstützen.

Die Umsetzung der „Volldeklaration“ ist damit auch ein direkter Erfolg der öffentlichen Petition, die vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund e. V. (DBIB) im Frühjahr 2024 initiiert wurde.

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27.11.2025/Berufsimkerbund/Janine Fritsch

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